Aktien für Anfänger – Grundlagen und Tipps für Einsteiger

Aktien sind eine spannende Möglichkeit, dein Geld zu vermehren. Lerne die Grundlagen des Aktienmarktes kennen und profitiere von praktischen Tipps für den Einstieg. Egal, ob du für die Zukunft vorsorgen oder einfach mehr über Finanzmärkte lernen möchtest – hier bekommst du das nötige Wissen, um sicher und erfolgreich zu investieren. Starte jetzt und entdecke, wie du dein Geld für dich arbeiten lassen kannst!

INHALT

Was ist eine Aktie?

Aktien sind Wertpapiere, die von einer Aktiengesellschaft ausgegeben und an der Börse gehandelt werden. Anleger kaufen diese Unternehmensanteile und werden somit Miteigentümer des Unternehmens. Durch ihre guten Renditen dienen sie den Anlegern meist als Geldanlage, um Vermögen aufzubauen oder als Altersvorsorge. Die Aktiengesellschaft beschafft sich durch die Ausgabe von Aktien Eigenkapital.

Welche Arten von Aktien gibt es?

Aktien können eingeteilt werden nach dem Umfang der verbrieften Rechte in Stamm- und Vorzugsaktien und nach der Art der Übertragung der Aktie in Inhaber- und Namensaktien.

Stammaktien verbriefen die gewöhnlichen gesetzlichen Aktionärsrechte wie beispielsweise das Stimmrecht in der Hauptversammlung oder das Dividendenrecht.

Vorzugsaktien gewähren Vorrechte gegenüber den Rechten der Stammaktionäre wie beispielsweise Dividendenvorzüge. Dafür haben die Inhaber von Vorzugsaktien in der Regel kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung.

Inhaberaktien gehören dem jeweiligen Inhaber. Die Übertragung dieser Aktien erfolgt ganz einfach durch Einigung und Übergabe.

Namensaktien erfordern die Eintragung ins Aktienregister (Name, Geburtsdatum, Anschrift, Stückzahl und eventuell Betrag).

Was versteht man unter den Begriffen "Aktienindex", "Dividende" und "Hauptversammlung"?

Ein Aktienindex ist eine Kennziffer für die Entwicklung von ausgewählten Aktienkursen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Der bekannteste Aktienindex in Deutschland und auch gleichzeitig der Leitindex ist der Deutsche Aktienindex (kurz: DAX). Er umfasst die 40 größten Standardwerte. Grundsätzlich werden Indizes nach festen Formeln berechnet und ihr Wert in Indexpunkten gemessen. Die Entwicklung der weltweit wichtigsten Aktienkurse sowie Gewinne und Verluste kann man beispielsweise über die Medien oder verschiedene Websites verfolgen. Die Veränderungen werden meist in Prozent angegeben.

Die Dividende ist im Prinzip nichts anderes als eine Gewinnbeteiligung. Wer Aktien kauft, wird automatisch Aktionär und somit auch Miteigentümer eines Unternehmens. Einmal jährlich findet eine Hauptversammlung aller stimmberechtigten Aktionäre (= Inhaber von Stammaktien) statt. Dort wird beschlossen, ob es eine Dividende geben wird und wenn ja, in welcher Höhe. Nach der Hauptversammlung wird diese dann an all diejenigen ausgezahlt, die dividendenberechtigt sind. Dividendenberechtigt sind alle, die die Aktie am Tag der Hauptversammlung in ihrem Depot haben.

Aktienkurse werden durch folgende Faktoren beeinflusst

Neben Angebot und Nachfrage gibt es noch weitere Faktoren, die die Aktienkurse beeinflussen können, wie z.B. Unternehmensnachrichten. Dazu zählt die verpflichtende regelmäßige Berichterstattung der Aktiengesellschaften über die Geschäftsentwicklung, aber auch ad-hoc-Mitteilungen über alles, was den Wert des Unternehmens erheblich beeinflussen könnte. Denn auf unerwartete schlechte Nachrichten folgen meist fallende Kurse.

Politische Entscheidungen wie beispielsweise neue Gesetze oder Verordnungen können die Aktienkurse ebenfalls positiv oder negativ beeinflussen und wirken sich teilweise auf ganze Branchen aus.

Des Weiteren spielen auch Konjunkturdaten und Stimmungsindikatoren eine wichtige Rolle wie beispielsweise Zahlen zur Arbeitsmarktentwicklung, zum Konsumverhalten der Kunden oder zum Investitionsverhalten der Unternehmen, da einige Aktien konjunktursensibel reagieren.

Letztlich gibt es an den Börsen auch immer wieder verschiedene Moden und Trends, welche die Kurse für kurze Zeit stark beeinflussen können.

Was sollte man vor dem Aktienkauf beachten?

Vor dem Aktienkauf gibt es noch einiges zu beachten. Als erstes macht es Sinn sich generell über das Börsengeschehen zu informieren. Hilfreich sind hier beispielsweise Bücher, Zeitschriften, die Börse selbst, Dokus, kostenlose Newsletter oder auch das Internet. Hat man erst einmal ein wenig Börsenwissen aufgebaut, ist es direkt etwas leichter sich zurecht zu finden.

Als nächstes kann man einen Blick auf die Unternehmensperformance werfen, angefangen bei sich selbst, indem man sich sein eigenes Kaufverhalten anschaut. Welche Produkte kaufe ich und welche davon auch immer wieder? Wie ist die Nachfrage generell? Hat das Unternehmen einen guten Ruf? Auch die Investition in Innovationen sind immer eine Überlegung wert. Außerdem sollte man auch immer das Weltgeschehen im Auge behalten, beispielsweise durch die Nachrichten.

Eine weitere wichtige Rolle spielt auch die Performance der Aktien der letzten ein bis drei Jahre. Dazu kann man sich Nachrichten über das Unternehmen sowie dessen Geschäftsberichte anschauen, aber auch äußere Einflussfaktoren sollte man nicht aus den Augen verlieren. Eine gute Performance in der Vergangenheit ist leider keine Garantie für eine ebenso erfolgreiche Zukunft.

Ebenfalls relevant ist die Marktkapitalisierung, die sich als Produkt aus der Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien und dem Börsenkurs je Aktie ergibt. Sie gibt an, wie teuer eine Aktie bereits ist und spiegelt die Erwartungen des Marktes an die zukünftige Ertragskraft des Unternehmens wider.

Zu guter Letzt schadet es nicht, allgemeine Kennzahlen der Betriebswirtschaft zu kennen, wie beispielsweise den Cashflow. Und auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (kurz: KGV) kann zur Beurteilung einer Aktie herangezogen werden, ist jedoch nur bedingt aussagefähig. Es stellt den geschätzten Gewinn je Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs dar.

Wie und wo können Aktien gekauft werden?

1. Finanzplan aufstellen und Risikobereitschaft ermitteln

Zuerst macht es Sinn sich einen Überblick über die aktuelle finanzielle Situation zu verschaffen. Man sollte sich Gedanken darüber machen, wie viel Geld man aktuell zur freien Verfügung hat und wie lange man darauf verzichten kann, ob die Reserve groß genug ist, in den kommenden Jahren größere Anschaffungen anstehen und ob man eher ein hohes Risiko oder lieber ein niedriges Risiko eingehen möchte.

2. Depoteröffnung und Anlage eines Verrechnungskontos

Nun folgt neben der Eröffnung eines Depots auch die Anlage eines sogenannten Verrechnungskontos. Dies dient dazu, Aktienkäufe und -verkäufe zu verrechnen.

3. Informationen sammeln über Unternehmen und Aktien

Im nächsten Schritt macht es Sinn, sich intensiver mit den jeweiligen Unternehmen und deren Aktien zu beschäftigen. Gerade als Einsteiger ist es ratsam, sich genauer zu informieren, in welcher Branche ein Unternehmen tätig ist, wie es Gewinne erzielt, welche Strategie es verfolgt, wie stark die Konkurrenz ist und ob man überhaupt an das Geschäftsmodell glaubt. Ebenfalls sinnvoll ist es, darauf zu achten, wie hoch die Erfolgsaussichten der Aktie sind und die Renditen in den letzten Jahren waren und wann sie das letzte Tief hatte. „Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du auch verstehst.“, ist ein Zitat von Warren Buffett, an dem man sich sehr gut orientieren kann.

4. Anlagestrategie festlegen und Aktien auswählen

Im Anschluss daran, sollte man sich eine Anlagestrategie überlegen. Um das Risiko zu mindern, ist es sinnvoll nicht nur in eine Aktie zu investieren, sondern besser in mehrere einzelne Aktien und auch andere Wertpapiere. Durch die Investition in verschiedene Unternehmen, Branchen und Märkte schafft man eine gute Risikostreuung. Dabei ist es auch immer wichtig, das eigene Risikoprofil und die eigenen Erwartungen im Überblick zu behalten sowie den Unterschied zwischen Wachstums- und Substanzaktien zu kennen.

5. Aktien kaufen

Zum Schluss hat man dann die Möglichkeit die gewünschte Anzahl an Aktien über deutsche und internationale Börsen oder den außerbörslichen Handel zu kaufen. Dazu sucht man diese am besten einfach über die (internationale) Wertpapierkennnummer oder über den Namen.

Welche Kosten sind mit dem Aktienkauf verbunden?

Wer auf dem Aktienmarkt unterwegs ist, sollte auch immer die Kosten im Blick behalten. Zunächst fallen Depotgebühren für das Wertpapierdepot an. Hier ist es sinnvoll verschiedene Depots zu vergleichen, um nicht mehr zu bezahlen als nötig. Des Weiteren entstehen Kosten beim Kauf und Verkauf von Aktien sowie Ordergebühren, welche an die Bank oder den Online-Broker gezahlt werden. Die Höhe und Zusammensetzung unterscheiden sich jedoch ebenfalls von Anbieter zu Anbieter. Da die Börsen die Systeme bereitstellen und betreiben, fällt auch hier ein Börsenplatzentgelt an, dass je nach Handelsplatz, Land und Ordervolumen variiert. Da einige Handelsplätze auch Makler*innen einsetzen, die sich um die Abwicklung kümmern, fällt in diesen Fällen eine Maklercourtage an. Zu guter Letzt darf nicht vergessen werden, dass Erträge aus Kapitalanlagen auch versteuert werden müssen. Dazu gehören sowohl die Dividende als auch die Rendite.

Diese typischen Anfängerfehler sollten vermieden werden

Bei einer Geldanlage in Wertpapiere sollte man als Anfänger einige typische Fehler vermeiden. Oft ist es anfangs so, dass Einsteiger „heißen Tipps“ folgen, welche die besten Aktien mit den höchsten Renditen sind. So überschätzen sich viele Anfänger schnell und verwechseln Glück mit Können. Doch Kapital in den Sand zu setzen gehört anfangs dazu, damit man als Anfänger aus den Fehlern beim Geld anlegen lernen kann. Sinnvoll ist es mit eher kleinen Beträgen zu starten, sich ein realistisches Anlageziel zu definieren und vorher kurz Risiko und Gewinn abzuwägen. Ein Aktientagebuch zu führen, in dem man sich notiert wann und warum man welche Wertpapiere gekauft hat, ist ein weiterer guter Tipp.

Beim Thema Aktien sollte man außerdem nicht alles auf eine Karte setzen. Besser ist es in verschiedene Aktien zu investieren, da eine Diversifikation die Verluste begrenzen kann. Anleger können beispielsweise nicht nur in Wertpapiere von deutschen Unternehmen investieren, sondern auch länderübergreifend. Des Weiteren ist die Anlage von Wertpapieren in verschiedenen Branchen sowie zyklisch als auch antizyklisch ein hilfreicher Tipp, um das Risiko zu begrenzen. Und um den Überblick nicht zu verlieren, sollten Anleger auch nicht in zu viele Aktien investieren. Empfohlen werden anfangs etwas fünf bis sieben Titel.

Am besten behält man den Aktienmarkt immer im Auge, denn zu investieren, wenn eine Aktie bereits eine Weile gestiegen ist, wäre ein Fehler, da die Gefahr für Verluste dann besonders hoch ist. Wann der richtige Zeitpunkt zum Einstieg ist, ist auch eher fraglich. Sinn macht es, dann zu verkaufen, wenn der Aktienkurs das vorher definierte Anlageziel erreicht hat und auch wenn ein vorher festgelegter Verlustprozentsatz erreicht wird. Erleichtern können Anleger sich das Ganze mit den Orderformen Stop-Buy und Stop-Loss. Bei Stop-Buy handelt es sich um eine Kauforder, die erst ausgeführt wird, sobald ein bestimmter Kurs erreicht oder überschritten wird. Stop-Loss ist eine Verkaufsorder, die dann ausgeführt wird, sobald ein bestimmter Kurs erreicht oder unterschritten wird.

Der letzte Fehler, den Anfänger vermeiden sollten, ist zu viel Hin und Her. Zu häufiges Umschichten des Portfolios ist auch jedes Mal mit Transaktionskosten verbunden, was letztendlich dann insgesamt eher zu mehr Verlusten als Gewinnen führen kann. Um ein Gefühl für den Aktienhandel an der Börse zu bekommen, kann man die eigene Anlagestrategie erstmal mithilfe eines Musterdepots sowie einer Watchlist mit interessanten Wertpapieren testen.

ETFs und Aktienfonds als Alternative zu Aktien

Für Aktien-Anfänger können Exchange Traded Funds (kurz: ETFs) eine Alternative sein. Diese bilden einen Index wie beispielsweise den MSCI World ab, werden passiv gemanagt und an der Börse gehandelt. Sie sind meist relativ kostengünstig, eine Diversifikation ist gegeben und der Anleger muss keine Einzelanlageentscheidung treffen. ETFs werden meist in Form von ETF-Sparplänen angelegt.

Eine weitere Alternative für Einsteiger können Aktienfonds sein. Hierbei investiert man in Fondsanteile und hat die Möglichkeit seine Fonds nach verschiedenen Anlagekriterien auszuwählen. Somit ist auch hier eine Diversifikation gegeben, ohne mehr Kapital einzusetzen. Diese Fonds werden durch Vermögensanlagegesellschaften verwaltet, weshalb wegen meist zusätzlichen Ausgabeaufschlägen auch noch jährliche Verwaltungskosten anfallen.

Fazit: Sind Aktien eine gute Geldanlage für Anfänger?

Aktien sind eine gute Möglichkeit für Anfänger, Vermögen aufzubauen und für die Altersvorsorge zu planen. Grundkenntnisse und eine klare Strategie sind entscheidend. Wichtig ist die Diversifikation des Portfolios, um Risiken zu minimieren, und das Bewusstsein für anfallende Kosten wie Depot- und Ordergebühren.

Du bist dir noch unsicher oder möchtest dich doch erst einmal tiefergehend informieren? Dann überlege nicht lange und vereinbare direkt einen Beratungstermin. Gerne beraten dich die Wertpapier-Spezialisten deiner Frankfurter Volksbank Rhein/Main hierzu in einem persönlichen Gespräch.

Die genannten Informationen haben wir nach bestem Wissen sorgfältig zusammengetragen. Eine Haftung jeglicher Art schließen wir dennoch aus.

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