Erste Steuererklärung: alles, was du 2025 wissen musst

Kaum ist die Schule vorbei und das Studium oder die Ausbildung steht vor der Tür, kommt die erste Steuererklärung auf dich zu. Was ist nun zu tun und musst du überhaupt schon eine Steuererklärung beim Finanzamt abgeben? Erfahre hier, wann du deine erste Steuererklärung machen musst und warum es sich als Student oder Auszubildender sogar richtig lohnen kann.

INHALT

Was ist eine Steuererklärung überhaupt?

Mit einer Steuererklärung zeigst du dem Finanzamt deine Einkommensverhältnisse auf. So kann das Finanzamt sehen, ob du für das entsprechende Jahr genug oder gar zu viele Steuern gezahlt hast.

Je nach Situation bekommst du vom Finanzamt entweder eine Aufforderung zur Nachzahlung oder du profitierst von einer Steuer-Rückerstattung.

Wann muss ich meine erste Steuererklärung abgeben?

Ob du eine Steuererklärung abgeben musst, hängt von deinem Einkommen und weiteren Einkünften ab, etwa aus Nebenjobs oder Selbstständigkeit. Liegt dein Einkommen unter bestimmten Grenzen, bist du meist von der Abgabepflicht befreit.

Wichtig: Wenn das Finanzamt dich auffordert, musst du in jedem Fall eine Steuererklärung einreichen.

Unter folgenden Bedingungen musst du eine Steuererklärung machen:

Bedingung

Erläuterung

Über Einkommensgrenze

Dein Einkommen ist höher als 11.604 Euro im Jahr 2024 als Single bzw. 23.208 Euro als verheiratetes Paar (zusammen veranlagt)

Mehrere Arbeitgeber/Steuerklasse VI

Du bist bei mehr als einem Arbeitgeber innerhalb eines Jahres beschäftig / bist in Steuerklasse VI

Lohnsteuerfreibetrag

Du trägst einen Lohnsteuerfreibetrag ein

Steuerklassenkombi III/V oder IV mit Faktor

Du zählst zu Eheleuten oder Lebenspartnern in diesen Steuerklassen

Beantragung von Einzelveranlagung

Du hast eine Einzelveranlagung

Selbstständigkeit bzw. Gewerbetreibender

Du bist selbstständig oder Gewerbetreibender

Lohnersatzleistungen

Du erhältst mehr als 410 Euro Lohnersatzleistungen pro Jahr (nach Abzug der Werbungskosten, Freibeträgen, Pauschbeträgen und Entlastungsbeträgen)

Nebeneinkünfte

Du hast Nebeneinkünfte (z.B.: Mieteinnahmen), die 410 Euro im Jahr übersteigen

Freibeträge Kinder

Die Freibeträge für deine Kinder werden nicht 50/50 aufgeteilt, z.B. wenn du geschiedenen oder nicht verheiratet bist

Heirat nach Trennung im selben Jahr

Du bist geschieden oder verwitwet und hast im selben Jahr wieder geheiratet

Arbeitgeberwechsel mit „S“ in Lohnsteuerbescheinigung

Nach einem Arbeitgeberwechsel hat dein neuer Arbeitgeber deine Lohnsteuer berechnet ohne Berücksichtigung des alten Arbeitgebers

Abfindung

Dein Arbeitgeber hat deine Abfindung nach „Fünftel-Regelung“ einbehalten

Verlustvortrag

Dein Verlust aus dem Vorjahr wird verrechnet

Aufforderung vom Finanzamt

Du erhältst eine explizite Aufforderung vom Finanzamt, eine Steuererklärung zu erstellen

Auch wenn keine Abgabepflicht besteht, lohnt es sich gerade als Berufsanfänger, eine Steuererklärung abzugeben.

  • Wandern und Trekking – entdecke den GrünGürtel Frankfurts

  • Radfahren

  • Rätseltouren

  • Parks und Anlagen – vom Palmengarten bis zum Osthafenpark: entdecke Frankfurts Outdoor-Parkanlagen

  • Streetartworkshops

  • Rooftopbars

  • Stand-up-Paddling auf dem Main

Warum lohnt es sich, eine Steuererklärung zu machen?

Nach der Schule ist das Einkommen oft gering, doch genau deshalb kannst du viele
staatliche Förderungen und Freibeträge
nutzen. Als Azubi oder Student kannst du Ausbildungs- und Studienkosten
sowie geförderte Sparanlagen von der Steuer absetzen – das macht sich
finanziell schnell bemerkbar.

Wieso es als Student sinnvoll ist, eine Steuererklärung zu erstellen, erfährst du hier. Auch Azubis profitieren von der Steuererklärung.

Hinweis zu den staatlichen Förderungen und Freibeträgen: Förderungen wie die Wohnungsbauprämie, Riester-Förderung oder Arbeitnehmersparzulage kannst du in der Steuer angegeben. Die zum Absetzen benötigten Steuerbescheinigungen erhältst du automatisch zu Jahresbeginn.

Erste Steuererklärung: Welche Kosten können von der Steuer abgesetzt werden?

Grundsätzlich bestehen zwei große Posten, die von der Steuer abgesetzt werden können: Die Werbungskosten und Sonderausgaben. Die Kosten aus diesen beiden Bereichen werden auf die bereits gezahlten Steuern angerechnet. Das bedeutet, dass die Werbungskosten und Sonderausgaben deinem Einkommen gegenübergestellt werden und sich dadurch deine Steuerschuld reduziert. Da dir die Einkommenssteuer aber bereits automatisch von deinem Gehalt abgezogen wird, entsteht meist eine Rückerstattung vom Finanzamt.

Was sind Werbungskosten und wie kann ich sie absetzen?

Unter Werbungskosten versteht man alle Kosten, die im Zusammenhang mit deinem Beruf entstehen. Das können Bewerbungskosten sein, aber auch Kosten, die während deiner beruflichen Tätigkeit entstehen, wie zum Beispiel Fahrtkosten.

Das Finanzamt setzt für die Werbungskosten einen Pauschbetrag von 1.230 Euro in 2024 an. Die Werbungskosten abzusetzen, lohnt sich also nur, wenn diese den Betrag von 1.230 Euro übersteigen.

Zu den wichtigsten Werbungskosten zählen:

  • Bewerbungskosten
  • Kosten für deine Berufsbekleidung
  • Fahrtkosten, die durch den Fahrtweg zwischen deinem Zuhause und der Arbeitsstelle entstehen
  • Kosten für Fortbildungen
  • Kosten für deinen Computer
  • Kosten für deinen Schreibtisch oder Schreibtischstuhl (bei Homeoffice)
  • Kosten für eine doppelte Haushaltsführung – wenn eine zweite Wohnung für die Arbeit in einer anderen Stadt besteht
  • Umzugskosten

Sonderausgaben: Welche kann ich absetzen?

Zu den Sonderausgaben zählt das Geld, das du beispielsweise privat für die Vorsorge oder Spenden aufwendest. Auch hier setzt das Finanzamt einen Pauschbetrag an: Dieser ist mit 36 Euro für Singles und 72 Euro für Verheiratete allerdings sehr gering angesetzt.

Folgende Ausgaben sind Sonderausgaben:

  • Ausgaben für Altersvorsorge
  • Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung
  • Beiträge privater Zusatzversicherungen
  • Ausgaben für Personenversicherungen, wie Lebens-, Unfall-, Haftpflicht-, Erwerbs-, Berufsunfähigkeits- und Arbeitslosenversicherung
  • Beiträge für die Kirchensteuer
  • Ausgaben für Spenden
  • Ausgaben für die Kinderbetreuung sowie Schulgeld
  • Unterhaltsleistungen

Erste Steuererklärung abgeben: So geht‘s

Welche Unterlagen und Nachweise benötigt das Finanzamt von mir?

Das Finanzamt benötigt zur Prüfung und Erstattung die Bescheinigungen und Nachweise aller angegebenen Daten. Die Bescheinigungen für bereits gezahlte Steuern werden dir automatisch zu Beginn des neuen Jahres zugeschickt.

Alle Unterlagen und Nachweise für das Finanzamt auf einen Blick:

  • Deine Steuer-ID
  • Lohnsteuerbescheinigung
  • Bescheinigungen für gezahlte Steuern
  • Steuerbescheinigungen für Kapitalertragssteuern
  • Ggf. Quittungen für Werbungskosten

Als erstes benötigst du deine Steuer-ID, die dir mit der Geburt zugewiesen wurde. In Zukunft ersetzt sie die Steuernummer.

Ein weiterer sehr wichtiger Posten ist die Lohnsteuerbescheinigung. In diesem Formular sind von deinem Einkommen, über bereits abgeführte Steuern und gezahlte Vorsorgebeiträge alle wichtigen Positionen aufgeführt. Das Formular wird dir von deinem Arbeitgeber ausgestellt und entweder per Post zugeschickt oder online bereitgestellt.

Zusätzlich zur Lohnsteuerbescheinigung erhältst du Steuerbescheinigungen für gezahlte Kapitalertragssteuer auf dir ausgezahlte Zinsen oder Dividenden von Geldanlagen.

Hast du Geld für Bewerbungen oder Arbeitskleidung, also die oben genannten Werbungskosten ausgegeben, benötigt das Finanzamt die Quittungen für diese Anschaffungen.

Die Steuer ganz einfach online machen

Du hast keine Lust die komplizierten Formulare stundenlang per Hand auszufüllen? Kein Problem! Über eine der vielen Steuersoftware-Lösungen kannst du online einfach und bequem die Angaben aus deinen Unterlagen eingeben und das Ergebnis digital an das zuständige Finanzamt übermitteln.

Für die Online-Steuererklärung, auch elektronische Steuererklärung (Elster) genannt, ist nur eine Anmeldung für das Elster-Portal nötig.

Die Vorteile der Online-Steuererklärung:

  • schnelle und bequeme Dateneingabe
  • Daten aus dem Vorjahr werden übernommen
  • Summe der Rückerstattung / Nachzahlung wird sofort angezeigt
  • Hilfestellung, Tipps und Hinweise für Einsteiger
  • Software gibt Hinweise auf gesetzliche Änderungen
  • Unterstützung für sehbehinderte Nutzer

Mehr Infos über Elster findest zu unter folgendem Link.

Kann ich eine Steuererklärung rückwirkend für frühere Jahre einreichen?

Du bist bereits mitten in der Ausbildung oder Studium, hast aber noch nie eine Steuererklärung gemacht? Das macht nichts, denn du kannst Steuererklärungen auch rückwirkend einreichen – bis zu vier Jahre lang.

Wie lauten die Abgabefristen meiner ersten Steuererklärung?

Einfach erklärt: Die Abgabefristen

Bei der freiwilligen Steuererklärung gilt der 31. Dezember im vierten Jahr als Frist. Achtung: bis dahin müssen die Formulare beim Finanzamt eingegangen sein. Das Datum auf dem Poststempel reicht nicht aus.

Für die Steuererklärung 2024 läuft die Frist bis zum 31. Juli 2025.

Eine besondere Frist für deine erste Steuererklärung gibt es nicht. Hier gelten die genannten Fristen.

Die genannten Informationen haben wir nach bestem Wissen sorgfältig zusammengetragen. Eine Haftung jeglicher Art schließen wir dennoch aus.

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