Effektiver Jahreszins: Wozu dient der Effektivzins und was ist der Unterschied zum Sollzins?

Effektiver Jahreszins, Effektivzins, effektiver Jahreszinssatz – der effektive Jahreszins hat viele Namen. Was eigentlich dahinter steckt, welche Faktoren ihn beeinflussen und warum er eine wichtige Rolle bei Kreditvergleichen spielt, erfährst du hier.

INHALT

Was ist der effektive Jahreszins?

Der effektive Jahreszins (auch Effektivzins genannt) ist sozusagen der „Preis“ eines Kredits und steht für die jährlichen Gesamtkosten. Er ist grundsätzlich etwas höher als der Sollzins und enthält alle Kosten, die mit dem Kredit verbunden sind. Somit hat der Kreditnehmer einen besseren Überblick über alle anfallenden Kosten.

Folgende Faktoren beeinflussen den Effektivzins

Einige preisbestimmende Faktoren sind maßgeblich für die Zusammensetzung des effektiven Jahreszinssatzes:

  • der Sollzinssatz (auch Nominalzins genannt)
  • die Höhe des Darlehens
  • die Tilgungsleistung (monatliche Rate)
  • die Dauer der Zinsfestschreibung
  • das Disagio (also der Ausgabeabschlag)

Häufig werden auch noch Bearbeitungsgebühren aufgeführt. Da diese aber seit 2014 nicht mehr zulässig sind, dürfen sie demnach nur mit null Euro ausgewiesen werden.

Es können weitere Kosten anfallen, diese werden aber nicht bei der Berechnung des Effektivzinses berücksichtigt. Dazu gehören:

  • Kontoführungsgebühren
  • Gebühren für Sondertilgungen
  • Restschuld- und Kreditversicherung

Wie ermittelt man den effektiven Jahreszins?

Es gibt verschiedene Methoden für die Berechnung des effektiven Jahreszinses, die gängigste ist jedoch die sogenannte Uniform-Methode:

(Kreditkosten / Nettodarlehensbetrag) x [24 / (Laufzeit in Monaten +1)]

Die Zinsen, die Kreditkosten sowie den Nettodarlehensbetrag ermittelt man wie folgt:

Zinsen = Kreditsumme x Laufzeit x Sollzins

Kreditkosten = Zinsen + Nebenkosten

Nettodarlehensbetrag = Darlehensbetrag – Kreditkosten

Das Ganze ist jedoch keine genaue Berechnung des effektiven Jahreszinses, sondern dient dem Kreditnehmer nur als grobe Orientierung. Der tatsächlich angebotene Effektivzins des Kredits von der Bank kann von der Berechnung abweichen.

Was sind die Unterschiede zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins?

Der Sollzins ist der Zinssatz für den Nominalbetrag des Kredits und enthält keine Nebenkosten. Er ist in der Regel gebunden und bleibt gleich während der Laufzeit. Der Effektivzins wird in Prozent der Kreditsumme angegeben und setzt sich aus dem Sollzins sowie den preisbestimmenden Faktoren zusammen. Somit sind in ihm alle Kosten enthalten. Diesen Unterschied kann man sich folgendermaßen merken: Der Sollzinssatz entspricht der Kaltmiete, der Effektivzinssatz der Warmmiete inklusive aller Nebenkosten.

Was sollte man beim Vergleich verschiedener Kreditangebote beachten?

Was hat es mit dem 2/3-Zinssatz auf sich?

Der 2/3-Zinssatz ist ein Durchschnittswert, also ein effektiver Zinssatz, den zwei Drittel aller Kunden für ein Darlehen von der Bank bekommen würden. Der Wert wird dann auch in einer repräsentativen Beispielrechnung verwendet, in der die durchschnittlichen Kreditkosten angegeben werden. Das restliche Drittel der Kunden erhält dann in der Regel einen Kredit mit einem schlechteren Zins. Ob man selbst den 2/3-Zinssatz oder einen besseren bzw. schlechteren Zins bekommt, entscheidet sich nach der Bonitätsprüfung.

Effektiver Jahreszins: Vor- und Nachteile

Welche Vor- und Nachteile der Effektivzinssatz eines Kredits mit sich bringt, zeigt folgende Übersicht:

Vorteile

  • Gesamtkosten des Kredits auf einen Blick
  • Kreditangebote lassen sich besser vergleichen
  • eigene Kosten leichter kalkulierbar

Nachteile

  • nur Anzeige der Gesamtkosten
  • zusätzliche Kosten können noch anfallen
  • Herkunft der Kosten nicht ersichtlich

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